
Warum Moore?
Neugierig gemacht durch einen Artikel zum Thema Moore und Klimaschutz begann ich vor fünf Jahren, mich intensiver für diesen Lebensraum zu interessieren. Die Tatsache, dass Moore relativ wenig Erdoberfläche einnehmen, so viel Co2 speichern und damit eine Schlüsselrolle beim Klimawandel übernehmen, überraschte mich. Weitere schützende Funktionen von Mooren, wie z.B. Hochwasserschutz, waren mir ebenfalls nicht bekannt.
So kam ich zu dem Schluss, dass Moore und ihr Nutzen stärker in unser Bewusstsein rücken müssten. Ich überlegte, wie ich sie auf Augenhöhe bringen könnte. So entstand das Moor-Projekt.
Ich gehe in die Moore, sammle ein paar Tropfen Wasser und platziere sie in gewölbter Form ungepresst auf dem Objektträger meines Mikroskops. Dann beobachte und filme ich das „kleine“ Moorleben im Tropfen. Die faszinierenden Lebewesen, die sich beim Blick durch das Okular offenbaren, reduziere ich zeichnerisch und grafisch auf das in meinen Augen Charakteristische und Wesentliche. So entstehen Licht-Collagen, die das Zauberhafte und Lebendige in einem Moortropfen in Schichten abbilden – und Fenster-Lichter, durch deren noch stärker reduzierte Formen die Sonneneinstrahlung ein Muster aus Licht und Schatten in unsere Innenräume wirft.
Nach dem Filmen und Beobachten der Moorwasser-Tropfen bringe ich diese zurück in ein Moor, das sich zu dem Zeitpunkt in meiner Nähe befindet. Meine bis heute gesammelten Moorproben stammen aus Belgien, Deutschland und Österreich. In den nächsten Jahren werde ich unterwegs sein in den Mooren Europas. Ich freue mich auf das, was mir begegnen wird.