Färbetechnologie und herstellungsweise
Fermentation und Lichtechtheit
Die Vielzahl von lebendigen und äußerst haltbaren Farbnuancen wird durch die Vorbereitung und Art der Färbung bestimmt. Größter Wert wird auf die Vorbereitung des Wollmaterials verwendet. Die gehaltvollste Färbeflotte nützt nichts, wenn die Wolle die Farbe nicht aufnehmen kann. Deswegen sind mehrwöchige Fermentationsprozesse vorgeschaltet.
Mit Naturfarben gefärbte Wolle
Es werden mit Ausnahme von Indigo (der weitgehend mit Naturindigo identisch ist) folgende Pflanzen und natürlichen Farbpigmente genutzt:
Gelb – Heidekrautarten, Kreuzbeere, Färberwau / Rot – Krapp, Cochenille / Braun – Walnussschale in Verbindung mit Krapp / Violett – Krapp in Verbindung mit gerbsäurehaltigen Pflanzen wie z. B. Poleiminze / Orange – Kombinationsfärbungen von Gelb und Krapp / Grün – Kombinationsfärbungen von Indigo mit den Pflanzen für Gelb / Blau – Synthese Indigo / Schwarz – Kombinationsfärbungen von Indigo und Krapp
Wollqualität und Haltbarkeit
Die Knüpfung erfolgt im äußerst haltbaren anatolischen Doppelknoten mit einer Dichte von bis zu 100.000 Knoten pro qm, einem Gewicht von 5-6 Kilogramm pro qm sowie einer Florhöhe von bis zu 2 cm. Wegen der individuellen Handknüpfung variieren die Teppiche immer etwas in der Größe. Die hervorragende Wollqualität und materielle Beschaffenheit machen die Teppiche gebrauchsecht, hoch strapazierfähig und langlebig.
Knüpfatelier
Das Bieber-Projekt ist eine Privatinitiative von Manfred Bieber. Das Aufspüren der alten Färbetechniken war für ihn sehr mühsam, jahrelange Feldforschungen und deren Auswertung im Labor bildeten die Basis für das Atelier in Westanatolien. Geknüpft wurde ausschließlich in den Wintermonaten.